Rezension: Happy End von Amélie Nothomb (Diogenes Verlag)

Ein Ende mit Schrecken?       Über Amélie Nothomb kann kaum genug geschrieben werden: seit Jahrzehnten erstaunt die belgische Autorin mit außergewöhnlichen Themen, die nicht selten manche Genre- und auch teilweise Geschmacksgrenze überschreiten. Stets begleitet wird sie hierbei von einem herausragenden Talent, Nichtigkeiten zu etwas Wertbaren aufzubauen und auch wieder, bei Bedarf, einreißen zu…

Rezension: Ein Kampf von Patrick Süskind (Diogenes Verlag)

Zwischen Schwindel & Schach     Dieses Buch ist eine Seltenheit. Allerdings nicht etwa aufgrund des ausgewählten Themas oder der Integrierung von Illustrationen. Es ist besonders, weil bereits zu Beginn dieser Rezension auf dreierlei Etikettenschwindel aufmerksam gemacht, ja sogar davor gewarnt werden muss. Da wäre zum Beispiel das Cover mit dem Zusatz „Illustriert von Sempé“.…

Reboot & Weiterentwicklung

Mehr als ein Jahr ist es her, dass dieser Blog in einen langen Winterschlaf geschickt wurde. Die Gründe hierfür lagen vor allem darin, dass er zu zeitintensiv war und es zu viel Kraft kostete, bis zu 8 Beiträge im Monat zu posten. Im Grunde verschob sich hierdurch der Fokus von mir als Autor, der nebenbei…

Rezension: Leere Herzen von Juli Zeh (Luchterhand Literaturverlag)

Rücksichtslose Herzlosigkeit     Grundgedanken & Prota Bevor der eigentliche Roman besprochen werden kann, sei darauf verwiesen, dass sowohl der Klappentext als auch der Einband eine wichtige thematische Information vorenthalten, die dringend erwähnt gehört: bei diesem Roman ist Suizid ein ganz zentraler Faktor und wird in unterschiedlicher Weise zur Sprache kommen, manchmal beiläufig, andere Male…

Rezension: Außer Kontrolle von Volker Heise (Rowohlt Berlin)

Temporeicher Großstadtabsturz   Grundgedanken und Protagonisten Angesiedelt im angedeuteten Berlin erzählt der Journalist und Regisseur Volker Heise in seinem ersten Roman die Geschichte eines Tages und der darauffolgenden Nacht, in der — etappenweise — unterschiedliche Menschen in einen Abwärtsstrudel geraten, der von ihnen selbst initiiert wird und jeder einen Beitrag dazu leistet, allen Figuren den Boden unter den Füßen…

Rezension: Halali von Ingrid Noll (Diogenes Verlag)

Halali kurz vor’m Harakiri   Grundgedanken und Prota Betrachtet man sich den Klappentext, um einen ersten Eindruck vom Buch zu gewinnen, fällt sofort auf, dass unter einer kurzen Zusammenfassung ein Zitat steht, von dem man üblicherweise annimmt, es stamme von einer Zeitung oder einer anders gearteten Besprechung, doch weit gefehlt: es stammt von Ingrid Noll…

Rezension: Unterleuten von Juli Zeh (btb Verlag)

Großer Roman im kleingeistlichen Dorf!     Grundgedanken Bevor man überhaupt eine erste Seite dieses gewichtigen Werkes gelesen hat, springen vor allem die überkandidelten Lobpreisungen auf der Rückseite und auf der Innenseits ins Auge: Volker Weidemann, seines Zeichens u.a. Moderator und Teilnehmer des literarischen Quartetts (ZDF), spricht beispielsweise vom „Roman der Stunde“, während Ursula März…