Am 23. Oktober erblickte ich in der damaligen DDR, genauer gesagt in Stralsund (kurz vor Rügen), das Licht der Welt. Umringt von Plattenbau und grau in grau, überstand ich die ersten Jahre meines Lebens relativ ereignislos. Die Welt mochte sich verändert, Mauern sich geöffnet, Großmächte sich aufgelöst haben, aber von alle dem blieb ich bis zur Schulzeit relativ unberührt. Bis zur zweiten Klasse. Dann stand ein Umzug in den Westen Deutschland an. Letztendlich hatte also der Mauerfall auch für mich etwas sehr Positives, denn so konnte ich den Weg einschlagen, der mich letztendlich zum Schriftsteller gemacht hat. 

In Leverkusen, der Heimat des Bayer-Konzerns, verbrachte ich dann einen Großteil meiner Jugend und Teenagertage, die relativ standardisiert abliefen: Pubertät, Rebellion, Desinteresse, Leidenschaften und man trieb sich herum. Irgendwann machte ich dann in der Schule die Entdeckung, dass es mir leicht fiel, mit Worten umzugehen und sie mir an manchen Tagen einfach zuflogen. Während andere Schüler um jeden Satz kämpfen mussten, galoppierten die Silben einfach so in meine geistige Burg – ein tolles Gefühl. Daraus entwickelte sich eine gewisse jugendliche Lust am Schreiben, die wiederum in einigen Kurzgeschichten gipfelte. Selbstverständlich sind mir die heutzutage ungemein peinlich und ich werde sie niemals der Weltöffentlichkeit präsentieren, aber ich bin froh, dass mein früheres Ich sich nicht von so etwas wie Logikfehlern und unrealistischen Charakteren hat stören lassen. Wer weiß, ob ich heute begeistert schreiben würde, wenn ich damals zu selbstkritisch gewesen wäre?

Nach vielen Jahren der Schreiblust, seien es kurze Geschichten oder auch Gedichte, machte ich dann übrigens in Leverkusen mein Abitur und fing an, in Deutsch und Englisch zu studieren. Inzwischen bin ich mit meinem Studium fertig und weil in mir schon lange der Wunsch aufkeimte, ein Buch zu verfassen, war die Zeit irgendwann reif. Eigentlich stand dieser Punkt auf meiner Lebens -„To Do“-Liste sogar relativ weit unten, da ich dachte, dass ich erst ergrauen würde, bevor ich die Zeit oder den Mut für ein eigenes Werk aufbringe, doch jetzt ist es bereits so weit.

Inzwischen sind es sogar eine ganze Reihe an Werken geworden (Zwei Theaterstücke, eine Kurzgeschichten-Sammlung, eine Novelle) und ich wünschte, ich hätte eine Zeitmaschine, um meinem früheren Schreib-Ich zu zeigen, was aus ihm wurde. Wäre sicher spannend! Dem könnte ich auch zeigen, dass ich in den sozialen Kanälen inzwischen als AutorSvenHensel unterwegs bin, hier auf der Seite einen eigenen Autorenblog mit ganz vielen Schreibtipps und Blogs rund um das Autorenleben habe und eine tolle Zeit mit anderen Buchmenschen verbringe!