Ein Ende mit Schrecken? Über Amélie Nothomb kann kaum genug geschrieben werden: seit Jahrzehnten erstaunt die belgische Autorin mit außergewöhnlichen Themen, die nicht selten manche Genre- und auch teilweise Geschmacksgrenze überschreiten. Stets begleitet wird sie hierbei von einem herausragenden Talent, Nichtigkeiten zu etwas Wertbaren aufzubauen und auch wieder, bei Bedarf, einreißen zu…
Rezension: Ein Kampf von Patrick Süskind (Diogenes Verlag)
Zwischen Schwindel & Schach Dieses Buch ist eine Seltenheit. Allerdings nicht etwa aufgrund des ausgewählten Themas oder der Integrierung von Illustrationen. Es ist besonders, weil bereits zu Beginn dieser Rezension auf dreierlei Etikettenschwindel aufmerksam gemacht, ja sogar davor gewarnt werden muss. Da wäre zum Beispiel das Cover mit dem Zusatz „Illustriert von Sempé“.…
Rezension: Die Gesichter der Wahrheit von Donal Ryan (Diogenes Verlag)
Gehaltslose Gesichterflut Grundgedanken & Prota Das Setting dieses Romans ist die hinter uns liegende, aber — je nach Perspektive — noch nicht völlig ausgestandene Weltwirtschaftskrise und wie sie Irland erfasst hat. Untergangsstimmung ist ein zentrales Motiv dieses Romans, in dem 21 Menschen davon berichten, wie der wirtschaftliche Kollaps Einfluss auf sowohl ihre berufliche…
Rezension: Kind ohne Namen von Christoph Poschenrieder (Diogenes Verlag)
Zwischen viel wollen und zu wenig liefern. Grundgedanken Verinnerlicht man einmal den Klappentext, wird einem sofort die Aktualität der thematischen Verwurzelungen dieses Romans bewusst: Flüchtlinge werden in ein kleines Dorf gebracht, um sich in die Gesellschaft integrieren zu können. Dort entstehen einerseits Interesse an den fremden Kulturen und der Wunsch jenen in Not…
Rezension: Maiglöckchenweiß von Schünemann & Volic (Diogenes Verlag)
Spannend wie Blumenpflücken Grundgedanken & Prota Ein Kriminalroman, in dem ein Junge ermordet wird, ist an und für sich nichts Besonderes. Auch wenn der Mörder direkt zu Beginn ebenfalls umgebracht wird, ist die Grundhandlung noch immer nicht außergewöhnlich. Einzigartig wird es erst, wenn man den Handlungsort des Romans mit in Betracht zieht: Belgrad.…
Rezension: Die Kunst, Champagner zu trinken von Amélie Nothomb (Diogenes Verlag)
Kaffeekränzchen unter Literatinnen Grundgedanken und Prota Auch wenn der Klappentext etwas anderes vermuten mag, ist Die Kunst, Champagner zu trinken mal wieder einer von Nothombs Romanen, die vor allem ihre eigene Welt und ihre Erfahrungen in den Fokus nimmt. Ähnliches hat man beispielsweise bereits bei Mit Staunen und Zittern dargestellt bekommen, in dem sie ihre…
Rezension: Halali von Ingrid Noll (Diogenes Verlag)
Halali kurz vor’m Harakiri Grundgedanken und Prota Betrachtet man sich den Klappentext, um einen ersten Eindruck vom Buch zu gewinnen, fällt sofort auf, dass unter einer kurzen Zusammenfassung ein Zitat steht, von dem man üblicherweise annimmt, es stamme von einer Zeitung oder einer anders gearteten Besprechung, doch weit gefehlt: es stammt von Ingrid Noll…
Rezension: Der Weg des Bogens von Paulo Coelho (Diogenes Verlag)
Mitten ins Schwarze Disclaimer: Aufgrund der außergewöhnlichen Struktur und Inhalts dieses Buches, wird die folgende Rezension nicht den üblichen Kategorien folgen. Paulo Coelho hat mit “Der Weg des Bogens” einen Weg beschritten, von dem selbst der Verlag nicht wirklich zu wissen scheint, wie sie das daraus entstandene Werk betiteln sollen. Der Diogenes…
Rezension: Töte mich von Amélie Nothomb (Diogenes Verlag)
Von Weissagungen & mörderischen Festen Grundgedanken & Prota Amélie Nothomb gehört zu der Sorte Schreiberinnen, die sich gerne einmal in unterschiedlichsten Gedankenszenarien austoben und von der man vor einem Buch nie genau weiß, was man zu erwarten hat. Während sie in Fear and Trembling ihr Leben in Japan und die kulturellen Unterschiede glänzend…
Rezension: Elefant von Martin Suter (Diogenes Verlag)
Wenn zu viel Spielerei auf zu wenig Elefant trifft. Grundgedanken & Prota Genforschung als ein Thema in der heutigen Welt zu wählen, mag zwar keine neue, aber dennoch außergewöhnliche Entscheidung sein, da sich nur wenige Autoren an die Komplexität herantrauen. Der Autor dieses Werkes wählt hierbei sogar noch einen eigenen Weg, der…
Rezension: Nachts in Vals von Tim Krohn (Diogenes Verlag)
Wenn Leben kommen und gehen Grundgedanken & Protas Es geschieht nicht äußerst häufig, dass ein Buch keinen Menschen zum Ankerpunkt einer Geschichte macht, sondern einen Ort in den Mittelpunkt stellt und die Figuren auf wenigen Seiten und unterschiedlichen Geschichten dort eine kurze Zeitspanne erleben lässt. Tim Krohn beschreitet aber genau diesen außergewöhnlichen Weg…
Rezension: Spinner von Benedict Wells (Diogenes Verlag)
Wen(n) die Sehnsucht endlos treibt. Grundgedanken & Prota Ein junger Mann verschimmelt in einem kleinen Kellerapartment. Er hat kaum Freunde, keine wirkliche Perspektive, ist orientierungslos. Seine größte Leidenschaft ist sein Roman, den er zwischen Phasen der Selbstsuche, des Selbstmitleids und euphorisiertem Schreibwahn auf’s Papier gebracht hat, ohne sich hinterher wirklich daran erinnern…