In diesem Blogbeitrag widme ich mich einem Thema über das nur zu gerne der Mantel des Schweigens und das Tuch des Abstreitens gelegt wird:
Sexismus unter Autoren. Nach einer kurzen Einführung werde ich einzelne Vorurteile nennen, sie auf ihren Wahrheitsgehalt untersuchen und am Ende folgt ein Gedanke, der für ein friedlicheres Miteinander sorgen würde.
Viel Spaß!
Wir leben in Zeiten voller Ungerechtigkeiten: Überall auf der Welt kämpfen Menschen für Anerkennung, Gleichberechtigung und eine Behandlung auf Augenhöhe. Diskriminierungen und Benachteiligungen sind in vielen Ländern, Branchen und zwischenmenschlichen Beziehungen an der Tagesordnung. Ein Paradebeispiel hierfür ist Sexismus. Der Duden definiert diese Form als„Vorstellung, nach der eines der beiden Geschlechter dem anderen von Natur aus überlegen sei (…)“ (http://www.duden.de/rechtschreibung/Sexismus). Auf Basis dessen entstehen negative Aussagen, die dazu benutzt werden, um sich künstlich über das andere Geschlecht zu erheben und es währenddessen forciert klein zu halten. Ein Vorgehen, das sicherlich mehr Frauen als Männern bekannt ist und Dank der (unterstützenswerten) Feminismus-Bewegung deutlich öfter — auch öffentlich — kritisiert wird. Dennoch sind wir noch nicht an einem Punkt angelangt, an dem man das Problem als erledigt ansehen könnte. Noch immer spielen sexistische Kommentare in beinahe jedem Bereich eine Rolle, in dem Geschlechter aufeinander treffen. Daher ist es nicht überraschend, dass es auch unter und zwischen Autoren zu Äußerungen kommt, die charakteristisch für den noch langen Weg zur Gleichberechtigung sind. Im Folgenden wurde eine kleine Sammlung angefertigt, um ein Bewusstsein für diese Probleme zu schaffen. Wie immer muss allerdings klar sein, dass es lediglich einige Beispiele sind, aber keine vollständige Liste mit allen Möglichen sexistischen Aussagen sein kann, da Menschen als auch Unterhaltungen untereinander individuell sind. Dennoch sollen die folgenden Punkte einen Eindruck geben, wie sich Sexismus unter Autoren manifestiert.
An dieser Stelle sei übrigens kurz darauf hingewiesen, dass bei den folgenden Beispielen selbstverständlich gänzlich sexistische und damit abwertende Sprache verzichtet wird. Ebenso ist es möglich, dass manche der Aussagen nicht exklusiv nur auf den Bereich der Autoren übertragbar ist, sondern universellen Charakter haben.
Vorurteile & Aufklärung
Als Mutter sollte man nicht schreiben!
Es mag auf den ersten Blick wie eine besorgte Forderung anmuten, aber schaut man genauer hin, entdeckt man zwei Aussagen, die jeweils für sich genommen bereits sexistisch sind: Zum einen wird hierbei vorausgesetzt, dass sich bitte schön Frauen um Kinder zu kümmern haben (und nicht Männer) und zum anderen wird impliziert, dass man Dank Kinder eigentlich keine Zeit zum Schreiben haben kann und Autorinnen dafür zwangsläufig ihre Kinder vernachlässigen müssten, wenn sie doch schreibend tätig sind. Autoren, die eine solche Aussage tätigen, rate ich dringend in das 21. Jahrhundert zu marschieren und zu akzeptieren, dass sich auch Männer um die Kinder kümmern können. Gleichermaßen mag es stimmen, dass Schreiben, Job — vorausgesetzt das ist nicht deckungsgleich — und Kinder schwer miteinander zu vereinen sind, aber letztendlich ist das eine Frage des Willens und der Organisation. In keinem Falle ist es aber eine Forderung, die man stellen sollte, da es einen Außenstehenden schlichtweg nichts angeht. Mehr noch: man sollte Bewunderung für schreibende Mütter aufbringen, da sie es schaffen, ihre Leidenschaft für das Schreiben aufrecht zu erhalten. Daran scheitern sicher nicht wenige Menschen, darunter Männer wie Frauen.
Frauen sind am weiblichen Schreibstil leicht zu erkennen!
Hinter diesem Vorurteil steckt die Annahme, man könne Frauen alleine an ihrem Schreibstil schon als solche identifizieren, da er sich grundsätzlich von dem eines Mannes unterscheide. In den meisten Fällen enthält diese Unterscheidung auch einen wertenden Charakter, denn mit einer solchen Aussage ist oft gemeint, dass Frauen schlechter schreiben würden als ihre männlichen Pendants. Ob es innerhalb einiger Seiten möglich ist, eine weibliche Schreibe zu erkennen, sei einmal dahingestellt, aber innerhalb eines Satzes/Abschnitts ist es das mit Sicherheit nicht. Hierzu einige Beispiele, ratet gerne selbst welcher Abschnitt von einem Autoren und welcher von einer Autorin stammt. Die Auflösung gibt es ganz unten.
Los geht’s:
Beispiel 1:
„Als der Küster fortgegangen und die Haupttür verschlossen und auch der letzte Schall in einem Gewölbe zersplittert war, da begriff Georg, daß er jetzt eine Gnadenfrist hatte, einen so gewaltigen Aufschub, daß er ihn fast mit Rettung verwechselte.“
Beispiel 2:
„Die Frau lehnte am Fenster und sah hinüber. Der Wind trieb in leichten Stößen vom Fluss herauf und brachte nichts Neues. Die Frau hatte den starren Blick neugieriger Leute, die unersättlich sind. Es hatte ihr noch niemand den Gefallen getan, vor ihrem Haus niedergefahren zu werden.“
Beispiel 3:
„Die Rettung aus meinen Qualen kam von ganz unerwarteter Seite, und zugleich mit ihr kam etwas Neues in mein Leben, das bis heute fortgewirkt hat. In unsere Lateinschule war vor kurzem ein neuer Schüler eingetreten. Er war der Sohn einer wohlhabenden Witwe, die in unsere Stadt gezogen war, und er trug einen Trauerflor um den Ärmel.“
Frauen schreiben nur Fantasy- und Liebesromane!
An dieser Stelle vereinen sich erneut zwei problematische, da diskriminierende Aussagen: Einerseits wird Frauen vorgeworfen, dass sie nicht variabel genug wären oder nicht zu anderen Genres fähig seien. Andererseits wird angedeutet, Frauen wären verträumte Gefühlswesen, die sich entweder nur in Liebesgeschichten oder in Zauberwelten austoben könnten, aber nirgendwo sonst. Hierbei handelt es sich um einen Irrglauben. Zwar gibt es viele Autorinnen in beiden Bereichen, aber das rechtfertigt noch lange nicht, alle weibliche Schreiber in eine solche Ecke zu pressen und sie dort halten zu wollen. Diese Verallgemeinerungen, die keiner ernsthaften Diskussion dienlich sind, tragen viel zu einer negativen Wahrnehmung einiger männlicher Autoren in Bezug auf ihre weiblichen Gegenstücke bei. Nur weil es einige oder vielleicht sogar viele Autorinnen gibt, die sich in diesen Genres ausleben, bedeutet das weder, dass sie sich nicht auch in anderen literarischen Gebieten ausleben könnten noch dass alle schreibenden Frauen ausschließlich Fantasy- und Liebesromane produzieren.
Nur weil sich viele Menschen beim Bäcker ein Croissant holen, heißt das ja nicht, dass sie nicht auch etwas anderes essen könnten oder dass ausnahmslos jeder Mensch ein Croissant-Anhänger ist, stimmt’s?
Frauen können nicht literarisch anspruchsvoll schreiben!
Betrachtet man die ungleichmäßige Verteilung des Literaturnobelpreises seit Vergabebeginn, mag dieser Anschein stimmen. Immerhin wurden seit 1901 bisher 98 Literaturnobelpreise an Männer und nur 14 an Frauen vergeben. Eine eindeutige Sprache, oder?
Nein, ein Trugschluss!
Autorinnen hatten es schon immer schwerer, ihre Werke veröffentlicht zu bekommen und galten lange Zeit — auch von Kollegen — als nicht literarisch wertvoll genug, überhaupt Fuß zu fassen. Der englische Literaturnobelpreisträger T.S. Elliott beispielsweise sagte in einem Brief an seinen Kollegen Ezra Pound folgenden bemerkenswert sexistischen Satz:
„There are only half of dozen men of letters (and no women) worth printing“, auf Deutsch: „Es gibt nur ein halbes Dutzend an Schreibern (darunter keine Frauen) die es wert wären, sie zu drucken“
(nachzulesen hier: http://theamericanreader.com/7-november-1922-t-s-eliot-to-ezra-pound/)
Wenn sogar Kollegen eine derart negative Meinung über weibliche Autoren haben, ist es leicht vorstellbar, wie Verlage denken, die an einem möglichst großen Profit interessiert sind. Das schlechte Abschneiden am Literaturnobelpreis ist daher nicht an der Qualität der Schreiberinnen festzumachen, sondern am mangelnden Interesse des Systems, Autorinnen eine Chance und damit eine breite Bühne zu geben. Es gab schlichtweg —im Verhältnis — viel weniger Bücher von Frauen, die publiziert und verbreitet wurden. Erst in den letzten zwanzig Jahren, nachdem Frauen über Jahrzehnte für die Anerkennung kämpften — und sie noch lange nicht in zufriedenstellenden Maße besitzen — erfahren sie auch literarische Wertschätzung. Diese Tendenz spiegelt sich übrigens auch im Verhältnis der Literaturnobelpreisträger wider: so erhielten zwischen 1991 und heute 8 Frauen diesen Preis. Das bedeutet, dass es in den letzten 25 Jahren also 2 Preisträgerinnen mehr gab, als in den 90 Jahren zuvor zusammengenommen. Ein Beweis für die stetige Entwicklung in die richtige Richtung.
Das Genre ist nichts für Frauen!
In früheren wie auch noch in heutigen Zeiten haben Frauen es schwer, in manchen Genres akzeptiert zu werden, so unglaublich es auch klingen mag. Wie im vorherigen Abschnitt von T.S. Elliot bereits zu lesen war, gibt es unter Autoren Bedenken bezüglich der Fähigkeiten von weiblichen Schreibern und auch bei Lesern/Verlagen scheinen diese — in manchen Teilgebieten der Literatur — zu existieren. Anders ist es nicht zu erklären, dass es Verlage/Agenten gibt, die Autorinnen nur aufgrund ihres Geschlechts ablehnen oder ihnen den Rat zu geben, ihre Bücher lieber unter einem männlichen Pseudonym zu veröffentlichen. In der Vergangenheit waren es zum Beispiel Charlotte Bronte (“Jane Eyre“), die eben jenen Titel unter “Currer Bell“ veröffentlichte oder auch Nele Harper Lee (“How to Kill A Mockingbird”), die angehalten wurde, nur ihren zweiten Vornamen zu benutzen, um so wenigstens die Illusion zu ermöglichen, das Buch könnte von einem Mann stammen.
Prominentestes und aktuellstes Beispiel ist eine Frau, die vom Büchermarkt und den Herzen vieler LeserInnen nicht mehr wegzudenken ist: Joanne (Kathleen) Rowling. Sie wurde von ihrem Verlag gebeten, nur ihre Initialen auf das Cover der Harry Potter-Reihe anzugeben, da befürchtet wurde, dass Jungen den Büchern keine Chance geben würden, nur weil sie eine Autorin ist. Man mag an dieser Stelle argumentieren, dass viele dieser Beispiele in der Vergangenheit liegen und man doch heutzutage viel weiter ist. Doch weit gefehlt! Ich empfehle an dieser Stelle den folgenden Artikel vom englischen TheGuardian, bei dem eine Autorin offenbarte, dass ihr Manuskript 8,5x so viele positive Rückmeldungen bekam, als sie es unter einem männlichen Pseudonym einreichte, als wenn sie es unter ihrem echten Namen einschickte: http://www.theguardian.com/books/2015/aug/06/catherine-nichols-female-author-male-pseudonym
Der Artikel stammt übrigens aus dem letzten Jahr.
Bei deinem guten Aussehen ist klar, dass du Bücher verkaufst!
Eine Reduzierung auf das Äußere einer Frau ist in beinahe jedem Bereich der Arbeitswelt ein Problem und auch unter Autoren existiert es. Der Erfolg einer Autorin wird mit so einem Satz schlichtweg nicht daran festgemacht, dass sie gut schreiben könnte oder tolle Geschichten erzählen würde, sondern allein darauf zurückgeführt, dass die Autorin einem Schönheitsideal entspricht. Ein Paradebeispiel für Sexismus. Kein Mensch auf dieser Welt kauft ein Buch, nur weil die Autorin hübsch ist. Das ist nichts weiter als eine Schutzbehauptung von Autoren, die ihren Neid in eine Herabstufung ihres weiblichen Gegenübers kanalisieren. Es ist anzunehmen, dass diejenigen, die sich zu einer solchen Aussage hinreißen lassen, selbst nicht sonderlich erfolgreich sind und das zu kompensieren versuchen, indem sie einer Kollegin den wohlverdienten Erfolg absprechen und ihn an Äußerlichkeiten festmachen.
An dieser Stelle und diesen Neidhammeln sei mein Blogbeitrag über das Thema “Autoren & Neid — Wie aus Schreibern kleine Monster werden” wärmstens empfohlen.
Frauen können keine Gewalt!
Auch hier liegt die Wurzel wieder in der falschen Stereotypisierung begraben, dass Frauen lediglich seichte Bücher schreiben können, die das Gemüt in keiner Weise beunruhigen. Autorinnen wären demnach nicht in der Lage, in Genres wie beispielsweise dem des Thrillers oder des Horrors zu bestehen, weil sie sich davor scheuen würden, furchtbare Dinge explizit darzustellen. Diese Annahme ist insofern sexistisch, als dass sie das Bild von Autorinnen als kleine Hausmütterchen erschafft, die geschriebene Gewaltszenen aufrühren, fertigmachen und verstören würden.
Auch diesen Herrschaften, die diese Überzeugung haben, würde ich gerne eine geistige Zeitmaschine in die Gegenwart wünschen: Frauen interessieren sich heutzutage genauso für Horrorfilme und spannende Filme/Serien, wie ihre männlichen Pendants und Gleiches gilt selbstverständlich auch für die schreibende Zunft. Über Blut, Verletzungen und Morde zu schreiben ist nichts, was in der männlichen DNA verankert wäre, daher sollte man vom hohen Ross herunter steigen, sich mal einige Bücher berühmter Autorinnen wie Gillian Flynn oder Karin Slaughter zur Hand nehme und den eigenen Horizont zu erweitern.
Frauen können keine Männer schreiben!
Ein gerne benutztes Vorurteil ist, dass weibliche Autoren nicht in der Lage wären, wirklich männliche Charaktere zu schreiben — meistens kämen nur etwas härtere und gemeinere Versionen von Protagonistinnen heraus. Es stimmt zwar, dass es an den Fähigkeiten des Schreibenden liegt, ob eine Figur echt, plastisch und dreidimensional wirkt, aber eben jenes Talent ist nicht geschlechterspezifisch. Egal ob ein Mann eine Frau oder andersherum zur agierenden Person macht, es liegt einzig allein an der Empathiefähigkeit des Autors/der Autorin, ob man sich als Schreibender so gut in den fiktiven Charakter einfühlen kann. Frauen können ebenso gut Männer beschreiben, wie sie Frauen beschreiben können, denn letztendlich sind beides Menschen und daher gleichwertig.
Sollte Schreiben scheitern, kann sie noch heiraten!
Ein Ausspruch bei dem sich mir die Nackenhaare aufstellen. Er zeigt auf wie wenig Achtung Menschen, die solche Sätze sagen, vor Frauen haben. Meine Empfehlung: solche Personen dringend meiden. Furchtbar.
Es ist keine Einbahnstraße
Selbst wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag und für manche Leserinnen ein Affront bedeuten könnte, wäre es an dieser Stelle nicht fair, wenn man die ebenfalls existierenden, sexistischen Kommentare von Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen unter den Teppich kehren würde. Diese mögen nicht so zahlreich sein, wie andersherum, aber dennoch verdienen sie ebenso ihre Zeit im Rampenlicht der Aufmerksamkeit, wie die von männlichen Autoren benutzten sexistischen Äußerungen:
Männer können keine weiblichen Charaktere!
Ein Punkt, den es bereits im vorherigen großen Abschnitt über Frauen und männliche Charaktere gab, nur in diesem Fall drehen sich die Geschlechterrollen um. Hier sind es weibliche Figuren, die, dem Vorurteil nach, auf keinen Fall von Männern geschrieben werden können. Dahinter steckt der Gedanke, dass Frauen gänzlich anders denken (würden) als Männer es jemals könnten, aber ebenso wie oben bereits erwähnt sind die Grenzen der Charakterbildung nicht das Geschlecht des Autors, sondern dessen Empathiefähigkeit und gleichzeitig auch die Beobachtungsgabe, die eine Figur zu einer realistischen Frau werden lassen. Dennoch hält sich das Vorurteil hartnäckig und so sahen sich manche Autoren, die eine weibliche Hauptheldin nutzen, sogar gezwungen, ihre männliche Identität zu verstecken, wie beispielsweise Steve Watson, der seinen Bestseller “Before I go to Sleep” unter dem Kürzel S.J. Watson veröffentlichte. Nur so wurde das Buch ein großer Erfolg.
Männer können keine Liebesromane schreiben!
Männer sind gefühlskalte Klumpen, die nur draufhauen können, während ihnen jegliches Gefühl für sanfte Empfindungen und Liebe abhanden gekommen ist, richtig? Wenn man glaubt, dass Männer sich gerade deswegen lieber aus dem Genre der Liebesromane zurückhalten sollen und manche Autorinnen das Gefühl haben, dieses Feld würde ihnen alleine schon aufgrund ihres Geschlechts gehören, dann ist es Zeit für ein Wachrütteln. Genres sind nicht geschlechtergebunden. Jeder Autor und jede Autorin kann jedes Genre bedienen. Es kommt nicht darauf an, ob man als Mann oder Frau lebt, sondern ob die jeweiligen literarischen Bereiche einem liegen oder eher nicht. Männern die Fähigkeit abzusprechen, sie könnten keine romantischen Bücher schreiben, ist nicht nur aufgrund des großen Erfolgs von zum Beispiel Nicholas Sparks absolut fehlgegriffen, es ist zusätzlich auch noch genauso sexistisch, wie Frauen das schreiberische Können für Horror abzusprechen.
Ärger auf allen Seiten? Mitnichten.
Auch wenn diese Darstellungen von existierenden Vorurteilen längst noch nicht alle Varianten von Sexismus unter Autoren präsentieren, darf man keine der beiden Seiten von vornherein verteufeln. Es wäre falsch anzunehmen, dass Autoren egal welchen Geschlechtes von Hass zerfressen auf das jeweils andere Geschlecht schauen. Es gibt schwarze Schafe, keine Frage. Vielleicht sogar so viele, dass man mit diesen schwarzen Schafen eine neue Herde gründen könnte. Aber ihnen steht eine Vielzahl an guten Seelen gegenüber, die sich geschlechterübergreifend durch die Liebe zum Schreiben verbunden fühlen. Auf diese Menschen wird es auch ankommen, wenn es darum geht, den sexistischen Vorurteilen den Gar aus zu machen. Nur durch eine Sensibilisierung für dieses Thema, ein Bewusstsein um dessen Probleme und die Bereitschaft, Aufklärung zu leisten, kann auf Dauer dazu beitragen werden, dass beide Geschlechter sich in einem kollegialen Verhältnis befinden, bestenfalls sogar gegenseitig unterstützen und die Erfolge gönnen. Es kommt also auf jeden einzelnen Autor und jede einzelne Autorin an, ob diese Vorurteile auch noch in den Köpfen der aktuellen Generation vorhanden bleibt oder ob die nächste Generation mit dem Wissen zum Stift oder zur Tastatur greift, dass das Geschlecht keine Limitierung für das Schreiben ist.
Das war mein Beitrag über Sexismus unter Autoren! Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Meinungen & Erfahrungen erzählt! Vielleicht kann es so mal einen zweiten Teil geben, in dem noch weitere Vorurteile angesprochen werden:)!
Vielen Dank!
Habt einen wundervollen Tag und eine tolle kommende Woche!
Aufklärung von „Frauen sind am weiblichen Schreibstil leicht zu erkennen“:
Beispiel 1 = Seghers, Anna. Das kalte Kreuz. 36. Auflage, Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin. Seite 74.
Beispiel 2 = Aichinger, Ilse. Das Fenstertheater. Entnommen von: http://kocdeutsch.wikispaces.com/file/view/Kurzgeschichten.pdf/ Seite 2.
Beispiel 3 = Hesse, Hermann. Demian. 4. Auflage, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M. 1975. Seite 28.