Der Jahreswechsel liegt hinter uns, neue Aufgaben und ein neues Jahr voller Schreibabenteuer vor uns! Die folgenden 12 Vorsätze können euch hierbei helfen, die kommenden Monate zu einem Erfolg zu machen und leichter neue Autorenhöhen zu erreichen! Es sind Jahresziele, die ihr euch setzen könnt, um nicht nur mehr, sondern sogar besser zu schreiben, sowie mehr Spaß dabei zu haben!

Sucht euch dabei gerne einfach die Vorsätze raus, die ihr für euch am hilfreichsten und sinnigsten empfindet und macht das kommende Schreibjahr zum besten Jahr eures bisherigen AutorInnenlebens!

Viel Vergnügen :)!

1. Lass deinen inneren Schweinehund verstummen! 

Was hat dich im letzten Jahr nicht alles vom Schreiben abgehalten? Was schob dich nicht viel zu häufig vom Laptop oder deinen Notizbüchern weg? Wie oft hast du dich von anderen Dingen ablenken lassen, nur weil dein innerer Schweinehund an deiner Motivation zum Schreiben knabberte und sie so sehr reduzierte, dass ein “schreib ich eben später/morgen/nächste Woche“ folgte? 

Viel zu oft. Das geht sicher einem Großteil aller AutorInnen so.

Das soll im neuen Jahr der Vergangenheit angehören. Schreiben ist (leider) nicht immer nur pures Vergnügen, sondern auch oft harte Arbeit und ähnlich wie man es sich bei seinem Brotjob nicht aussuchen kann, ob man hingeht oder einfach mal eine ganze Woche eine Pause damit einlegt, sollte eine ähnliche Konsequenz beim Schreiben angesetzt werden. Schreibe, selbst wenn du keine Lust hast! Belohne dich danach mit etwas, womit du dich normalerweise vom Schreiben ablenken würdest (Serien, Filme, Bücher, Aktivitäten)!

Was auch immer deine Form der Belohnung ist, wichtig ist, dass du streng mit dir selbst bist, schreibst und den inneren Schweinehund ignorierst, der sicher an dir zerren wird, dass du doch diesen Unsinn von Produktivität sein lässt und wieder zurück ins weiche Bett fallen sollst!  

2. Präsentiere dich der Welt!

Während längst nicht mehr unter uns weilende literarische Schwergewichte noch für sich alleine in ihrem Kämmerlein schreiben konnten, leben wir heute in einer Zeit der digitalen Berührung. Wir müssen nicht mehr fremde Mysterien für unsere KollegInnen oder LeserInnen sein, sondern haben die Möglichkeit, Social-Media-Profile anzulegen und die Welt so als Gast in unsere Autorenleben einzuladen.

Das mag für einige AutorInnen ein unangenehmer Gedanke sein, da man sich hierbei in gewisser Weise auf eine Bühne stellt und einem Publikum präsentiert, ohne zu wissen, wie es reagieren wird. Aber diese Angst ist völlig unbegründet, denn was gibt es zu verlieren?

Im Gegenteil: es gibt so viel zu gewinnen, angefangen bei der direkten Kommunikation mit LeserInnen und KollegInnen bis hin zu nahezu endlosen Marketing-Möglichkeiten, die den eigenen Bekanntheitsgrad in die Höhe schießen lassen können. 

Daher lasse dieses Jahr der Startschuss sein, dich nicht nur ein kleines bisschen mit sozialen Kanälen auseinander zu setzen, sondern gehe All-In. Zeige der Welt, was du kannst, wie du lebst und was es für dich bedeutet AutorIn zu sein. So wirst du nicht nur neue LeserInnen gewinnen, sondern auch Bekanntschaften mit anderen wunderbaren KollegInnen machen, die dich und dein Schreiben weiterbringen werden!

3. Sprenge die Autoren-Wohlfühlzone!

Jeder von uns Autoren hat einen inneren Schreibbereich, in dem wir uns nur zu gerne aufhalten, sei es ein bestimmtes Genre, Thema oder eine Schreibart — unsere Wohlfühlzone eben. Dort ist es gemütlich, bekannt, ein völlig erkundeter Ort und wir fühlen uns wohl, schlichtweg ein sicherer Hafen. 

Warum sollte man diesen Ort dann verlassen, wenn er so himmlisch friedlich ist? 

Um zu besseren AutorInnen zu werden. Hat man erst einmal eine gewisse Schreiberfahrung in einem Genre erlangt, ist Herr/Frau der eigenen Themenfelder und hat sich eine gewisse Schreibe erarbeitet, ist es sehr schwer, sich noch weiterzuentwickeln. Schnell droht hier die Gefahr, sich nur noch in bekannten Gewässern aufzuhalten und auf einem Niveau steckenzubleiben. 

Damit es nicht so weit kommt und man immer zu immer neuen Qualitätshöhen streben kann, sollte man die Wohlfühlzone hinter sich lassen, um neue Erfahrungen zu machen, an denen man wachsen kann. Das mag kryptisch klingen, ist aber sehr leicht in die Tat umgesetzt: wechsele einfach einmal das Genre. Nutze beispielsweise Kurzgeschichten als Spielplatz für deine Kreativität und probiere dich mal in Themen, Genres und Arten zu schreiben aus, von denen du bisher die Finger gelassen hast, weil sie außerhalb deines Wohlfühlbereichs lagen. Die Ergebnisse dieses Prozesses, sprich die daraus entstandenen Texte, müssen nicht zwingend brillant sein; bei diesem Vorsatz ist der Weg das Entscheidende, denn so ermöglichst du dir selbst den eigenen Schreibhorizont zu erweitern.  

4. Vertraue mehr auf dein Bauchgefühl!

Während man einen Text beziehungsweise ein Buch schreibt, kommt es immer wieder einmal vor, dass sich Dialoge, Situationen, Charakterentwicklungen, Handlungsabläufe oder ähnliche Elemente nicht richtig anfühlen. Manchmal fehlt etwas, andere Male ist zu viel da oder einzelne Puzzlestücke passen einfach nicht. Verantwortlich für diese Warnmeldungen, dass etwas nicht stimmt, ist häufig das eigene Bauchgefühl, das dadurch eine der wichtigsten Instanzen der Textüberprüfung und ein Ratgeber ist, welche Wege wir AutorInnen nehmen sollten. 

Und dennoch kommt es vor, dass man den leichteren Weg nimmt, diese Warnsignale zu ignorieren und sich entweder darauf zu verlassen, dass das Problem entweder nicht so groß ist, es später niemandem auffällt oder man es sicher im finalen Überarbeitungsprozess beheben wird. Man ignoriert so das Bauchgefühl und schreibt lieber weiter, anstatt sich direkt in den Text zu stürzen, um das Problem zu beheben. Dabei wäre es ratsam — und dadurch auch ein Ziel für dieses Jahr — das Bauchgefühl ernst zu nehmen, immerhin will es nichts Böses, sondern weist lediglich auf ein Element eures Textes hin, das ihr für euer Seelenheil und das Vergnügen eurer LeserInnen verbessern solltet. Daher: vertraue und höre mehr auf dein Bauchgefühl! So ersparst du dir viel Kopfzerbrechen später und bist deutlich zufriedener mit deinem Werk!

5. Lies mehr, um mehr zu schreiben! 

Was zuerst als Paradoxon anmutet — mehr Zeit ins Lesen investieren, um mehr Zeit im Schreiben zu verbringen? — ist in Wirklichkeit keines: es geht bei allen Vorsätzen dieses Blogbeitrages darum, als AutorIn zu reifen, sich weiterzuentwickeln und dazu gehört auch, den eigenen Horizont zu erweitern. Je weiter und größer das Feld des eigenen Wissens und Erfahrungsschatzes ist, umso mehr Fläche hat man, um dort wunderbare Texte anzubauen. 

Der einfachste Schritt, die Grenzen des eigenen Horizonts zu erweitern, liegt darin, viele tolle Bücher des eigenen, aber auch fremden Genres zu lesen, gerne auch von vermeintlich exotisch anmutenden AutorInnen aus weit entfernten Ländern, damit das Bewusstsein für Geschichten und die Welt insgesamt geschärft wird. Hierdurch lasst ihr euere Kreativitätspflanzen wachsen und sie werden prächtig gedeihen, da ihr unterbewusst von anderen AutorInnen lernt. 

6. Lerne gerne zu überarbeiten! 

Seien wir ehrlich: überarbeiten nervt fast immer. Es ist oft langweilig, sehr anstrengend, weil man äußerst aufmerksam das eigene Geschriebene durcharbeiten und eine Menge unterschiedlicher Gedanken zur bisherigen und noch kommenden Entwicklung im Kopf haben muss. Dazu ist es zeitaufwendig, da dieses fokussierte Lesen lange dauert und man sich hinterher ausgelaugt fühlt, als wäre man einige Stunden zum Sport gegangen.

Doch gleichzeitig muss es sein, denn — so ehrlich kann man auch an dieser Stelle sein — die erste Urversion eines Textes ist oft weit von der Qualität entfernt, die das finale Werk besitzt. Es entspricht in der unbearbeitenen Version einem Klumpen Erde, den man erst aufschütteln und kräftig durchspülen muss, um das darin befindliche Gold freizuschaufeln.

Daher sollte Überarbeiten nicht mehr länger als eine lästige Tätigkeit wahrgenommen werden, die wir machen müssen, sondern als Weg zu einem fantastischen Ergebnis, durch den wir LeserInnen erfreuen können. Ähnlich wie beim vorherigen Vorsatz mit dem inneren Schweinehund bietet es sich auch hier an, sich für fleißiges Überarbeiten zu belohnen, beispielsweise arbeitet man eine Stunde lang am eigenen Text, um sich dann eine Folge einer guten Serie zu gönnen. Danach geht es wieder in den Text. So bleibt man selbst besser am Ball und kann sich schneller/häufiger motivieren, sich die Anstrengungen des Überarbeitens aufzuladen.

7. Nimm die Welt mehr wahr!

„Die schönsten Geschichten schreibt das Leben“ ist eine der oft genutzten Phrasen rund um das Schreiben, aber wie soll man an diese Geschichten kommen, wenn man sich der Welt verschließt, indem man zum Beispiel die Akteure dieser riesigen Bühne mit Kopfhörer aussperrt? Oder anstatt Geschichten zu hören, zu sehr damit beschäftigt ist, selbst zu reden? 

Eine große Empfehlung für das neue Jahr ist es daher, die Welt um sich herum wieder aktiver wahrzunehmen und zwar als Quelle der Inspiration, nicht mehr länger nur als lauter Ort der Unruhe. Schaue dich aktiv um, entwickle einen Sinn für räumliche Details, beobachte die Menschen (unauffällig), bekomme einige Gespräche mit, lerne kennen, wie sie sich miteinander unterhalten, welche Sprache sie benutzen, wie sie miteinander interagieren, merke dir Umgebungen, Mikrobewegungen und Gesichtsausdrücke für deine eigenen Figuren, sodass deine Bücher realistischer und damit glaubhafter werden können.

8. Besiege innere Negativstimmen! 

Nicht jeder Autor und nicht jede Autorin ist mit grenzenlosem Selbstvertrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten ausgestattet. Im Gegenteil: Selbstzweifel an genau diesen Dingen sind sehr weit verbreitet und auf Basis dessen entwickelt sich ein schwankendes Selbstwertgefühl, das manchmal sogar mit Angst vor Ablehnung von LeserInnen einhergeht, weil man sich selbst und die eigenen Texte für nicht gut genug hält, um sie anderen Menschen zu präsentieren.

Doch diese Belastung des Seelenheils sollte nicht länger geduldet werden!Es sind innere Negativstimmen, die kaum verstummen wollen und immer wieder zum Vorschein treten, und gleichzeitig nicht unbesiegbar sind.

Sei dir bewusst, dass alle AutorInnen ihren eigenen, individuellen Weg zum großen Ziel der Veröffentlichung eines Buches haben und jeder dieser Wege steinig und von Fallen übersät ist. Jeder von uns hat mit eigenen Problemen zu kämpfen und die wahre Kunst ist es, sich nicht aufhalten zu lassen, sondern immer weiter zu streben.

Je nach Lautstärke der Negativstimmen und Größe der Selbstzweifel mag das wie eine kaum bewältigbare Aufgabe aussehen, aber da so viele AutorInnen Erfahrungen damit gemacht haben, kann man vom Erfahrungsschatz der KollegInnen profitieren.

9. Schaffe dir eine Schreibzeit und einen Schreibort! 

Der Alltag kann für uns alle stressig und nervenaufreibend sein. Er strengt uns an und hält uns nur allzu gerne vom Schreiben, doch dagegen kann man etwas tun: richte dir feste Schreibzeiten ein, die du täglich oder mehrmals in der Woche hast und verteidige sie vehement gegen alles und jeden. Das ist dann ausschließlich deine Zeit, die du dafür benutzt, um die Geschichten, die in dir existieren, aufs Papier zu bringen. 

Damit das noch etwas besser gelingt, wäre es zusätzlich ratsam, wenn du dir einen kleinen Schreibort einrichtest, der möglichst wenig Ablenkung bietet — eine Art persönlichen Schreibschrein. Das muss nicht zwingend ein Ort außerhalb der eigenen vier Wänden sein — kann es aber auch — sondern es würde auch bereits ausreichen, einen kleinen Schreibtisch in eine Ecke zu stellen und ihn nach deinen Schreibbedürfnissen auszustatten. 

Es wird bereits nach kurzer Zeit zu einem tollen Ritual für dich werden, zu Beginn deiner Schreibzeit deinen normalen Alltagsplatz (z.B. die Couch) zu verlassen und zu deinem Schreibort zu gehen, was auch mit einer gewissen Vorfreude einhergehen wird.  

10. Plane das Jahr! 

Klingt langweilig? Warte! Es geht wie folgt: Mache dir einen Wochen- oder Monatsplan, wie viel du in diesem Zeitraum geschrieben beziehungsweise was erreicht haben willst, ob Wortzahl, Seitenzahl, Anzahl veröffentlichter Werke, usw., bleibt völlig dir überlassen. Aber sei dabei ruhig präzise mit deinen Zahlen und Erwartungen, poste deine Ziele gerne auch auf deinen sozialen Kanälen, um noch mehr Motivation zu bekommen, dich an deinen eigenen Plan zu halten. 

Und dann? Mach es. 

Folge deinem eigenen Zeitplan, baue einige Belohnungen ein und sobald du eines der Ziele erreicht hast, hakst du es ab und teilst die Freude darüber ebenfalls mit deinen Followern. So bekommst du automatisch noch mehr Antrieb, deine selbstgesteckten Ziele auch wirklich zu erreichen und am Ende des Jahres wirst du viel mehr geschafft haben, als du ohne diesen Plan angegangen wärst!

11. Erweitere deinen Wortschatz! 

Ludwig Wittgenstein sagte einmal: „Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“ und auch wenn dieser Satz von der Linguistik inzwischen widerlegt wurde, hatte Wittgensteins Aussage einen wahren Kern für uns AutorInnen: 

Die Größe unseres Wortschatzes beeinflusst maßgeblich, wie unsere Sätze klingen, Geschichten sich entwickeln und wie unsere Figuren agieren. Wenn wir beispielsweise nur eine sehr limitierte Anzahl an Adjektiven kennen, werden sie zwangsläufig immer wieder und wieder in unseren Büchern auftauchen, sodass es an Abwechslung mangelt. Schlimmstenfalls werden sogar unterschiedliche Bücher auf ihre Weise sehr ähnlich klingen, da ein begrenzter Wortschatz die Grundlage dafür ist, dass wir uns immer gleich ausdrücken. 

Deswegen ist es äußerst ratsam, den eigenen Wortschatz und das Vermögen, Sprache variabel zu nutzen, regelmäßig zu erweitern. Hierfür lohnt es sich am meisten, auch einmal literarisch anspruchsvollere Werke zu lesen, um zu sehen wie beispielsweise Literaturnobelpreisträger Sprache nicht nur als Mittel des Erzählens nutzen, sondern ihr ebenso viel Liebe gaben, wie der Ausarbeitung ihrer Figuren. Und auch wenn vielerorts das Bild von Literatur als völlig langweilige, quälende Schullektüre herrscht, sei an dieser Stelle versichert, dass nicht alle Bücher dieser Art so trocken wie zwanzig Jahre alte Butterkekse sind.

Aber selbst wenn man an ein Buch gerät, das keine Offenbarung ist, sollte man es nicht direkt in eine Ecke werfen, sondern es als Recherche und unbewusstes Training ansehen. Es geht immerhin darum, den eigenen Wortschatz zu vergrößern und Bücher zu lesen dürfte mehr Spaß machen, als nur eine Reihe an Vokabeln zu lernen. 

12. Bau dir dein Netz, Spider(wo)man!

Alleine kann man wirklich viel erreichen, aber über manch hohe Mauern kann man nur mit Hilfe anderer Menschen kommen, daher sollte man, speziell in der heutigen Welt, in der Kontakt zu anderen Menschen zu schnell und einfach herstellbar ist, sich nicht standhaft dagegen wehren, sich mit KollegInnen auszutauschen und gemeinsam Ziele zu erreichen. Kurz um: vernetze dich! 

Ob das ausschließlich über das Internet erfolgt oder ob du dich aktiv mit anderen AutorInnen triffst, bleibt völlig dir überlassen, es zählt einzig allein, dass du dir ein immer größer werdendes Netz aus tollen Menschen aufbaust, die du ebenso unterstützen kannst, wie sie es bei dir tun. Gerne kannst du dabei auch zu Autorenstammtischen in deiner Nähe gehen oder Autoren-Gemeinschaften wie z.B. dem Selfpublisherverband beitreten.  

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